Genau hinsehen
Therapie ist für mich ein Prozess, in dem Lösungen für die Schwierigkeiten des Patienten gefunden werden. Um Lösungen zu erarbeiten, ist es wichtig, in der Therapie genau hinzusehen und zu versuchen, die aktuelle Situation wirklich zu verstehen. Therapeut und Patient arbeiten gemeinsam an den Zielen des Patienten. Dabei bringt der Therapeut seine Fachkompetenz und Unterstützung ein und der Patient die Bereitschaft, seine Stärken für sich und seine Ziele einzusetzen.
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VERHALTENSTHERAPIE
Die Verhaltenstherapie ist ein anerkanntes Richtlinienverfahren der Psychotherapie. Daher werden die Kosten für die Behandlung von den Krankenkassen in Deutschland übernommen.
Die Basis der Verhaltenstherapie bildet die Annahme, dass erlernte Verhaltensweisen und Verhaltensmuster entscheidenden Einfluss auf unser aktuelles Erleben und unsere Reaktionen haben. Bedeutsame Lernerfahrungen wirken also in uns fort. Diesen Zusammenhang zwischen Lernen und Verhalten kann man sich zunutze machen. Menschen sind ihr ganzes Leben lang in der Lage neue Verhaltensweisen zu erproben und alte Muster abzulegen.
Zumeist sind wir uns der eigenen Verhaltensmuster nicht vollkommen bewusst. Sie laufen schließlich automatisch ab, was den Vorteil mit sich bringt, dass wir nicht ständig darüber nachdenken müssen, wie wir die Dinge tun. Allerdings können diese Muster auch zu Fallen werden: Wenn beispielsweise ein Kind ängstlich ist und ihm Erwachsene schwierige Aufgaben nicht zutrauen und sie ihm deshalb abnehmen, führt das erst einmal zur Erleichterung des Kindes. Es kann die Konfrontation vermeiden. Wenn der erwachsene Mensch aber in diesem Muster der Vermeidung verharrt, kann das langfristig zum Ausbleiben von Erfolgserlebnissen führen und sich in Ängste, Depression sowie zwischenmenschlichen Problemen manifestieren. Das Muster der Vermeidung bringt dann keine Erleichterung mehr, sondern führt zu einem unguten Kreislauf der Angst.
In der Therapie schauen wir genau hin und können überlegen, wie die eigene Lerngeschichte das aktuelle Verhalten, die Gedanken und Gefühle mit bedingt hat. Anschließend gibt es Raum, um Änderungsschritte in Ruhe zu planen und auszuprobieren. Dann wird der belastende Kreislauf verlassen und neue Erfahrungen sind möglich.
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HYPNOTHERAPIE
Über Hypnose gibt es ganz unterschiedliche Auffassungen und Meinungen. Ich nutze die Hypnose als wissenschaftlich begründetes Verfahren zu therapeutischen Zwecken. Wie bei jeder Therapie erfordert die Anwendung hypnotherapeutischer Techniken das Einverständnis des Patienten. Hypnose funktioniert ausschließlich, wenn der Patient sich auch hypnotisieren lassen möchte. Somit basiert auch dieses Verfahren auf gegenseitigem Vertrauen und Kooperation.
Moderne Hypnotherapie
Unter Hypnose verstehe ich das Verfahren, mit dem ein Trancezustand erreicht werden kann. Dabei ist man ansprechbar und keinesfalls vollkommen abwesend. Vielmehr wird ein andererer Bewusstseinszustand erreicht, der sich zum Beispiel in tiefer Entspannung zeigt und sich vom Schlaf unterscheidet. In der modernen Hypnotherapie wird dieser Zustand der Trance genutzt, um Lösungen für Probleme zu finden, die mit dem bewussten Verstand im Wachzustand eben noch nicht gelöst werden konnten. Daher werden auch unbewusste Fähigkeiten, Blickwinkel und Assoziationen in die Therapie einbezogen. Beipielhafte Anwendungen sind der Umgang mit chronischen Schmerzen, Rauchfrei werden, die Bearbeitung belastender Ereignisse aus der Kindheit, Beziehungsprobleme, Arbeit mit Ambivalenzgefühlen und widerstrebenden inneren Anteilen, Ängste, Zahnärztliche Fragestellungen (Anästhesie, Ängste) und Erschöpfungszustände.
Die Kosten für die Hypnotherapie werden privat abgerechnet. Ich stelle eine Rechnung, die sich an der GOÄ orientiert. Weitere Informationen und Fragen können wir gerne bei einem Telefonat klären.
Psychische Störungen
In der Psychotherapie sprechen wir nicht von Erkrankungen, unter denen Menschen leiden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat stattdessen den Begriff der Störung (engl. Disorder) geprägt, der viel passender für die Auswirkungen des seelischen Befindens ist. Eine Störung liegt dann vor, wenn ein Mensch aus dem seelischen Gleichgewicht kommt und darunter leidet oder ein deutlich negativer Einfluss seiner seelischen Verfassung auf die private oder berufliche Situation zu beobachten ist.
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ÄNGSTE UND PHOBIEN
Angst ist ein Gefühl, dass so alt ist wie die Entwicklung des Menschen. Es hilft uns gefährliche Situationen abzuwägen und unsere Entscheidungen richtig zu treffen. Ein beherzter Tritt auf das Bremspedal, wenn ein Auto aus der Straße schießt und man Angst vor einer Kollision hat, ist eine sehr schnelle und gute Reaktion. Angst ist also wichtig für uns, sogar überlebenswichtig.
Angst kann aber zum Problem werden, wenn Menschen sich ängstigen, obwohl keine tatsächliche Bedrohung besteht und sie darunter stark leiden. Wenn sich z.B. eine Frau fürchtet, von zuhause wegzugehen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren oder in einem Kaufhaus ihre Besorgungen zu machen, scheint es keine Erklärung dafür zu geben. Ganz sicher sieht die Frau ihre Angst auch als übertrieben an, sie kann sie aber nicht kontrollieren. Sie zieht sich dann zurück und muss aufgrund dieser unbestimmten Angst immer mehr Einschränkungen in ihrem Leben in Kauf nehmen. Die Frau aus diesem Beispiel leidet unter einer sogenannten Agoraphobie, die häufig sehr gut in einer Verhaltenstherapie behandelt werden kann.
Angst ist eine sehr häufige seelische Erkrankung. Sie zeigt sich dabei in unterschiedlichen Bereichen des Lebens.
– Einige Menschen haben generalisierte Ängste. Diese zeigen sich z.B. als ständiges Sorgen um ihre Gesundheit oder die Gesundheit anderer. Es kommen auch Sorgen um alltägliche Dinge, wie z.B. den Schulweg der Kinder, eine bevorstehende Reise oder die Annahme eines Antrags, der gestellt wurde, zum Tragen. Die Betroffenen leiden dabei in der Regel auch unter körperlichen Symptomen.
– Wenn die Angst nur in ganz bestimmten Situationen auftritt oder an ein bestimmtes Objekt gebunden ist, spricht man allgemein von Phobien. Dazu zählen z. B: Höhenangst, Flugangst, Spritzen/Blutphobie, Prüfungsangst, Tierphobien oder auch die Angst, sich in engen Räumen aufzuhalten.
– Auch plötzlich auftretende Panikattacken mit starken (Todes-)Ängsten, Herzklopfen, Schwindel und ähnlichen Symptomen können zu starken Einschränkungen im Leben führen.
– Die Angst kann sich auch in sozialen Situationen zeigen. Menschen, die unter einer sozialen Angststörung leiden, können manchmal kaum in Gegenwart anderer Menschen sprechen, einen Vortrag halten oder essen und trinken. Sändig fürchten sie den prüfenden Blick der anderen und fühlen sich von ihnen bewertet.
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DEPRESSIONEN
Menschen, die unter Depressionen leiden, zeigen sehr unterschiedliche Symptome, die sich jedoch in diese Störungsgruppe einordnen lassen. Kennzeichnend ist eine länger andauernde Störung der Stimmung. Die Stimmung kann dabei gedrückt, niedergeschlagen, traurig oder auch leicht reizbar sein. Wahrnehmung und Empfinden der Gefühle sind stark beeinträchtigt. Freude wird sehr viel seltener als gewöhnlich empfunden. Es stellt sich manchmal ein Gefühl von regelrechter Gefühllosigkeit ein. Die Depression ist zudem durch einen Interessenverlust charakterisiert. Aktivitäten, die zuvor gerne verfolgt wurden, werden aufgegeben.
Als belastend empfinden Betroffene auch das ständige Kreisen der negativen Gedanken. Dieses Grübeln kann zu einer regelrechten Abwärtsspirale der Gedanken führen, was sich wiederum negativ auf die Stimmung auswirkt. Auch der Antrieb ist betroffen. Die Erledigung der Aufgaben fällt unheimlich schwer, die Leistungsfähigkeit ist eingeschränkt. Der Schlaf ist schlecht, unruhig oder unterbrochen. Es können zahlreiche körperliche Symptome wie Schmerzen, Unruhe, Zittern oder Magenprobleme auftreten. Die Depression kann zu erheblichen Leid sowie Auswirkungen auf Beziehungen und Berufsleben führen. Diese Störung ist sehr häufig. Eine professionelle Behandlung der Betroffenen in einer Psychotherapie kann die Belastungen lindern und dem Menschen helfen, den Weg aus der Abwärtsspirale in eine Aufwärtsspirale zu finden.
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BELASTUNGSREAKTION
Anpassungsstörungen
Einschneidende Lebensereignisse wie eine Trennung, Trauer um einen geliebten Menschen oder das Erleben von Vertreibung können den Menschen tief erschüttern. Aber auch die Anpassung an einen neuen Entwicklungsschritt wie den Auszug aus dem elterlichen Haus, der Beginn eines Studiums oder die Geburt eines Kindes können eine Belastung für die Seele bedeuten. Wenn daraus eine Störung der Gefühle und des Verhaltens resultiert, die der Mensch nicht mehr alleine bewältigen kann und die ihn deutlich einschränkt, verstehen wir das als eine Anpassungsstörung. Psychotherapie kann dann helfen eine andere Sicht auf die Lebenssituation zu gewinnen und neue Möglichkeiten im Umgang mit der Lebenssituation zu erarbeiten.
Posttraumatische Belastungsstörungen
Infolge von Konfrontationen oder eigenem Erleben katastrophaler Ereignisse entwickeln Menschen manchmal eine sogenannte Traumafolgestörung. Es kann z.B. sein, dass ein Soldat oder Feuerwehrmann von den Bildern eines Einsatzes regelrecht verfolgt wird. Oder Menschen, die überfallen und körperlich versehrt wurden, ziehen sich aus ihrem sozialen Umfeld zurück und vermeiden so über das Erlebte zu sprechen. Viele Betroffene erleben noch lange nach Ende des Ereignisses eine Angst und ein Gefühl, als ob sie gerade noch in der Situation selbst wären.
Traumatische Belastungen liegen manchmal schon Jahre zurück. Sie scheinen längst vergessen und kehren dann doch in unruhigen und hektischen Zeiten wieder ins Bewusstsein zurück. Bei einer posttraumatischen Belastungsstörung kann das in Form von Alpträumen oder sehr real wirkenden Tagträumen, verbunden mit starker Angst und Depression, passieren. Die Betroffenen werden von ihren Erinnerungen dann unvorbereitet und empfindlich getroffen. Erlebte Ereignisse sind nicht rückgängig zu machen. Eine Therapie kann helfen zu erlernen, mit den Folgen und Auswirkungen des Traumas besser umzugehen.
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CFS (BURNOUT)
Ständige und bleierne Müdigkeit, Schwierigkeiten sich zu konzentrieren, eine große Unlust bei der Arbeit, oftmals in Kombination mit zwischenmenschlichen Schwierigkeiten, der Gedanke doch nichts Wirksames mit der eigenen Arbeit zu erreichen und ein Gefühl von Überforderung können Anzeichen eines Erschöpfungssyndroms sein. Menschen, die „ausbrennen“ haben bei der ärztlichen Untersuchung häufig gute körperliche Werte, fühlen sich aber dennoch körperlich und seelisch vollkommen erschöpft. Diese seelische Störung kann man im Prinzip auch als Form der Depression betrachten. Allerdings wird keine andere Störung so stark mit dem beruflichen Kontext verbunden wie das Burnout Syndrom. Nachdem dieses Krankheitsbild zunächst vor allem bei Krankenschwestern und in der Pflege tätigen Menschen untersucht wurde, stellte sich bald heraus, dass auch Lehrer und generell Menschen mit hoher persönlicher Verantwortung im Beruf („Managererkrankung“) betroffen sind. Betroffene erleben sich allmählich als überfordert, dünnhäutig und völlig abgespannt. Sie denken, dass sie festgefahren sind und sehen keine Möglichkeit der Veränderung. Mit Hilfe einer Therapie können neue Wege gefunden werden. Oftmals ist es hilfreich, die eigenen Werte zu überdenken und die Ergebnisse dieses Prozesses erst einmal zu betrachten. Auch ein gutes Stressmanagement kann den Prozess der Heilung unterstützen.
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PSYCHOSOMATIK
Chronische Erkrankungen bringen immer die Notwendigkeit einer Anpassung mit sich. Die Erkrankung des Herzens führt auch nach erfolgreicher Medikation oder Operation nicht selten zu einer Einbuße der körperlichen Möglichkeiten. Genaue Medikamentenpläne und eine Umstellung der Lebensgewohnheiten führen dazu, dass die Erkrankung in den Mittelpunkt des Alltags rückt. Das ist auch und im Besonderen beim Diabetes mellitus gegeben. Medikation, Insulinpflicht und Blutzuckerkontrolle erfordern ein hohes Maß an Disziplin und erinnern den Betroffenen immer wieder an seine Erkrankung.
Für Patienten mit Diabetes oder schweren Herzerkrankungen und für stark adipöse Menschen ist bekannt, dass eine Reihe seelischer Erkrankungen mit den körperlichen Erkrankungen einhergehen. An vorderster Stelle sind hier Depressionen und Angsterkrankungen zu nennen. Es können aber auch andere seelische Störungen, z. B. eine Esssucht, vorliegen, die primär in einer Psychotherapie behandelt werden können. Oft ist es auch schwierig zu entscheiden, welche Erkrankung die andere bedingte: die seelische Störung die körperliche Erkrankung oder umgekehrt? Mitunter ist eine Trennung nach diesen Kategorien aus meiner Sicht gar nicht sinnvoll. Körperliche Beeinträchtigungen können sich stark auf die Stimmung auswirken. Das gilt im Übrigen auch umgekehrt. Viele Erkrankungen verstärken sich bei hohem Stresseinfluss. Patienten mit Neurodermitis haben dann beispielsweise besonders viele und juckende Stellen. Der Ton im Ohr macht sich stärker bemerkbar. Der Blutdruck steigt schon bei kleiner Anstrengung. Das sind oftmals gute Signale unseres Körpers an uns selbst. In der Therapie können Patient und Therapeut gemeinsam überlegen, wie es sich mit den Belastungen besser umgehen lässt. Ein achtsamer Umgang mit sich und seinem Körper kann dabei die Krankheitsverarbeitung fördern.
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SOMATOFORME STÖRUNGEN
Somatoforme Erkrankungen zeigen sich vor allem durch körperliche Symptome. Viele unterschiedliche körperliche Missempfindungen oder auch Probleme in ganz bestimmten Körperregionen (Verdauungstrakt, Atmung, Genitalsystem) machen den Patienten besorgt. Trotz mehrfacher und genauer Ärztlicher Abklärung kann aber keine körperliche Diagnose erstellt werden. Die Betroffenen leiden aber, z.B. unter ihren Schmerzen, den Störungen der Verdauung, der Angst an einer schweren Erkrankung zu leiden (Hypochondrie) oder ihren Schluckbeschwerden. In der Therapie geht es einerseits darum alternative Erklärungen für den jetzigen Zustand zu suchen und andererseits zu überlegen, wie ein Patient mit den Einschränkungen durch die unterschiedlichen körperlichen Probleme besser umgehen kann.